Widerstand ein Leben lang – Wie wir aktiv und kreativ bleiben können, ohne uns und anderen zu schaden

Prävention und Intervention bei Konflikten, Krisen und unterdrückenden Strukturen
Von Maryam

Solange es politische Bewegungen gibt, solange wird bereits über ihre Strategien, Ziele, Methoden und Probleme diskutiert. Politischer Aktivismus, der seine eigenen Gefahren und Belastungen mit bringt, in Kombination mit der Komplexität der menschlichen Psyche und einer global vernetzten Gesellschaft als Ganzes, in der wir leben und uns organisieren, kann zu vielfältigen Problemen führen.
Damit wir aber möglichst lange und effektiv aktiv bleiben können, soll sich dieser Text auf Einflussfaktoren auf physische und psychische Verfassungen konzentrieren, die unseren Aktivismus stärken und fördern können. Denn nicht nur Stress und „Burnout“ sind bereits in unserer politischen Bewegung als Probleme anerkannt und thematisiert worden, auch wird immer wieder darüber diskutiert, warum viele Menschen in politischen Zusammenhängen nur kurzzeitig aktiv sind oder nach intensivem und jahrelangem Engagement plötzlich wegbrechen und aussteigen. Zudem gab es im letzten Jahr ein paar Menschen im Umfeld der Tierbefreiungsbewegung, die den Freitod als ihren Ausweg gewählt haben, weshalb es wichtig erscheint, politisch aktiven Zusammenhängen eine Reihe an Strategien, Methoden und Konzepten vorzustellen, die zu Problemlösungen und der Veränderung belastender Lebenssituationen und Strukturen beitragen können.
Nicht nur die Art und Weise der Kommunikation und des Umgangs miteinander wirken sich auf Arbeitsmotivation und das allgemeine psychische Befinden Einzelner aus. Die soziale Interaktion und der Umfang an Strukturen, in denen wir uns begegnen, sind auch die Faktoren, die wir am stärksten beeinflussen können. Weil wir sie selbst schaffen, ständig mitgestalten und jederzeit verändern können, scheint die Auseinandersetzung mit Gruppenprozessen und -dynamiken am erfolgversprechensten dabei, die Zustände für uns täglich erträglicher zu gestalten und einen langfristigen Aktivismus zu fördern.
Die folgende Mischung aus Methoden, Konzepten, Tipps und Vorschlägen stellt eine Ideensammlung dar, die verschiedenste Anregungen bieten soll, die tägliche Arbeit und das lebenslange politische Engagement für die Befreiung aller Tiere erträglicher und erfüllender zu gestalten. Nicht alle funktionieren bei allen Menschen. Denn wir sind alle unterschiedlich, mit unterschiedlichen Erfahrungen, Bedürfnissen, Ängsten, Träumen und uns begleitenden Schwierigkeiten. Für sich und andere Menschen, vor allem für Freund*innen und Aktivist*innen zu sorgen, stellt sich dabei als das wichtigste Ziel heraus, um lange aktiv zu bleiben und lange zu leben. Zwar scheint dies für viele Menschen selbstverständlich, ist aber gar nicht immer so leicht.
Die folgenden Texte lassen sich in vier Bereiche teilen. Zuerst findet ihr Hinweise dazu, was jede*r Einzelne*r für sich selbst tun kann, danach was wir füreinander tun können, das heißt, welche Strukturen und Einstellungen wir brauchen. Der dritte Bereich thematisiert Maßnahmen gegen Leistungsdruck, Arbeitsüberlastungen und Traumatisierungen. Zum Schluss folgen Ideen für scheinbar aussichtslose Situationen. Einige Themen sind sehr kurz gehalten und benötigen eine viel intensivere Auseinandersetzung. Mehrere Anregungen wurden aus dem Buch „Aftershock“ von Pattrice Jones entnommen.
Der folgende Text ist hier vorerst als pdf in normaler Textform einsehbar, wird in ein paar Wochen aber auch als Zine erscheinen, das dann in Broschürenformat gedruckt und verbreitet werden kann: Widerstand_ein_Leben_lang
Er ist etwa 28 Seiten lang und in gekürzter Form in der aktuellen Ausgabe des Magazins TIERBEFREIUNG (Nummer 88, 3/2015) erschienen.

Inhaltsverzeichnis

Was ihr für euch selbst tun könnt

  • Belastungen und Gefühle reflektieren
  • Krisenbewältigung trainieren
  • Körperliche Grundbedürfnisse versorgen
  • Belastungen gezielt kompensieren
  • Selbstbestimmung und Selbstverteidigung
  • Prioritäten setzen
  • Ihr seid nicht allein
  • Wohfühllisten
  • Sichere Orte
  • Verhältnisse akzeptieren und Inspirationsquellen suchen
  • Politische Erfolge und schöne Momente festhalten
  • Zeit nehmen
  • Sich verändern
  • Alternative Medizin und Herbalismus
  • Entspannungsmethoden

Was wir füreinander tun können

  • Vorurteile und verinnerlichte Denkweisen reflektieren
  • Gefühle ernst nehmen
  • Individualität berücksichtigen & Wir-Identitäten hinterfragen
  • Solidarität und Wertschätzung
  • Vermeidung von Grenzverletzungen
  • Selbstermächtigung und Unterstützung
  • Awareness und Schutzkonzepte
  • Antisexistische Praxis
  • Andere Ungleichheiten mitdenken
  • Selbstverständlichkeiten und Szenecodes hinterfragen
  • Sichere Räume schaffen
  • Hierarchien abbauen
  • Integrierung „neuer“ Menschen
  • Wir alle sind Tiere
  • Schutz vor Repression
  • Gefangenenunterstützung
  • Anerkennung anderer Aktionsformen
  • Vernetzung mit anderen Bewegungen
  • Veränderung der eigenen Lebensgrundlagen
  • Aktivismus und Spaß

Methoden gegen Leistungsdruck, Arbeitsüberlastungen und Traumatisierungen

  • Vorstellungen austauschen
  • Druck und Stress abbauen
  • Intensive Vorbereitung und konkrete Zuständigkeiten
  • Arbeitsbelastung thematisieren und Kapazitäten reflektieren
  • Effektive und rücksichtsvolle Kommunikation
  • Realistische Projektplanung
  • Detaillierte Aktionsplanung und Berücksichtung aller Beteiligten
  • Performance Visualization & Mental Imagery
  • Bildet Bezugsgruppen
  • Während Aktionen
  • Nachbereitungen
  • Kurzfristige Ziele und kleine Erfolge
  • Alternativen zur Lohnarbeit

Wenn gerade gar nichts mehr geht

  • Emotionale Notfallsituationen, Traumatisierungen und Krisen
  • Suizidgedanken
  • Hilfe von Außen holen
  • Psychotherapie
  • Andere Strukturen und Gruppen finden
  • Auszeiten nehmen

Zum Weiterlesen und Hören

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Veganismus als Teil des Problems

Konsumwahn und Umweltzerstörung innerhalb der globalisierten industrialisierten Zivilisation und mögliche Alternativen
Von Maryam

Es wird Zeit für Kritik an vermeintlichen Selbstverständlichkeiten und Übereinkünften zu veganem Konsum und damit einhergehenden Konsequenzen weitgehend undiskutierter politischer Praxen innerhalb und im Umfeld der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung. Für Kritik am reinen „Zutatenlistenveganismus“ ebenso wie an einem unpolitischen Konsumveganismus, der wenig bis nichts an den Mensch-Tier-Verhältnissen ändert und der in der Gesamtbilanz nicht für weniger Ausbeutung und Umweltzerstörung verantwortlich sein muss wie unveganer Konsum. Der folgende Text handelt daher von Problemen, Irrtümern und Widersprüchen im Umgang und der Bewerbung mit sowie der Kommunikation über einen Veganismus, der unreflektiert propagiert und unpolitisch konsumiert, weder theoretisch noch praktisch etwas für Tierrechte und Tierbefreiung beitragen kann.

Warum ist eine Orientierung an einem Zutatenlistenveganismus unzureichend oder kann zum Gegenteil der beabsichtigten Ziele führen? Wieso sollte es auch für Tierrechtler_innen und Tierbefreier_innen als nicht unproblematisch angesehen werden, Ersatzprodukte zu Fleisch oder Käse zu konsumieren und zu bewerben? Was sind grundsätzliche Probleme des durch den zivilisierten, zunehmenden großstädtischen Lebenswandel oft notwendigen (Kauf)konsums und wie sehen Alternativen dazu aus?
Der Text ist im Magazin TIERBEFREIUNG Nummer 84 (3/2014) zum Titelthema „Politischer Veganismus und Lifestyleveganismus. Warum „nur vegan“ nicht genug ist“ erschienen. Er (etwa 9 Seiten) mit Fußnoten als pdf ist hier zu finden: Veganismus_als_Teil_des_Problems

Inhaltsverzeichnis

  • Veganismus im globalisierten Kapitalismus – Unterstützung von Ausbeutung durch „vegane“ Produkte
  • Grenzen und Probleme von Zutatenlistenveganismus
  • Veganismus und Speziesismus
  • Die Lüge vom ethischen Konsum: Label und Zutatenlisten beruhigen nur und helfen selten
  • Alternative Versorgungsmöglichkeiten
  • Mehr als Veganismus – Menschen, Umwelt und kleinere Tiere mitdenken!
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Mensch-Tier-Hierarchien im Namen der Tierrechte

Kritik an den Projekten „Animal First“ und „Non Humans First“

Menschenverachtende, diskriminierende und andere problematische Ansichten von Menschen, die sich für Tierrechte einsetzen, werden erfreulicherweise immer wieder thematisiert. Denn Tierrechte werden zunehmend nicht nur instrumentalisiert, um eine Ideologie anschlussfähiger zu machen und neue Sympatisant_innen und Aktivist_innen zu gewinnen, wie beispielsweise von rechtsextremistischen Personenkreisen. Es gibt auch Gruppen, die sich in erster Linie für Tierrechte einsetzen, sich aber nicht von rechtslastigen und anderen diskriminierenden Strömungen distanzieren und mit ihnen zusammen arbeiten oder auftreten. Entweder weil sie sich nicht darüber informieren oder nicht dafür interessieren und es ihnen schlicht egal ist, mit wem sie kooperieren. Damit tolerieren sie jedoch menschenverachtende Einstellungen und tragen mit dazu bei, diese selbst zu verbreiten und anschlussfähiger zu machen.

Eine Reaktion auf eine solche Entwicklung stellt der Offene Brief der Gruppe „Tierbefreiung Frankfurt“ an die Organisation „Animal First“ dar, die für ihre Selbstdarstellung unpolitisch zu sein, für menschenverachtende Äußerungen und ihre Zusammenarbeit mit und Verteidigung von Menschen kritisiert werden, die selbst rassistisch auftreten oder mit Rassisten kooperieren.
http://www.tierbefreiung-frankfurt.org/blog/2015/07/offener-brief-an-animal-first/

Ein längerer Text, der bereits 2013 auf dem Blog der The Academic Abolitionist Vegan erschien und diesen Sommer in deutsch auf der Seite von „Tierrechte Aachen“ veröffentlicht wurde, kritisiert das „Non Humans First“-Projekt. Dieses kann beispeilhaft für Strömungen stehen, durch deren Aktivitäten Menschen physisch oder psychisch verletzt werden können, wenn innerhalb dieser die Überzeugung vorherrscht, den Kampf für Tiere als nicht nur vorrangig vor anderen Themen zu betrachten, sondern als ausschließliches Ziel zu sehen, für das sämtliche Methoden in Frage kommen, die auf Tierleid aufmerksam machen.
Auf dem Blog www.academicabolitionistvegan.blogspot.ie finden sich viele weitere spannende Texte, die international Entwicklungen kritisieren, in denen es vorrangig um Veganismus und
Tierrechte geht, die intersektionelle Ansätze verfolgen und eine kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Unterdrückungs- und Ausbeutungsformen fördern: http://tierrechte-aachen.de/2015/07/13/no-nonhumans-first_de.html

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Neue deutschsprachige Zeitschrift | Quercus – Beiträge zu einer Kritik von Zivilisation #1

Quercus #1 
…. „Dies ist Quercus. Ihr erstes Ziel ist es, die Bäume, auf die sie gedruckt
wurde nicht verschwendet zu haben. Ihr Ziel ist es, regelmässig deutsch-
sprachige Schriften zu veröffentlichen, die sich mit einer Kritik der Zivi-
lisation beschäftigen. Trotz der Leere des zivilisierten Lebens zwischen
Konsum und Verwertungszwang, die – seit Jahrhunderten schon – deutlich
fühlbar ist, wird selten der wacklige Boden dieser Gesellschaft der Masse
selbst in Frage gestellt. Diese Zeitschrift möchte einen Beitrag dazu leis-
ten, dass im deutschsprachigen Raum mehr Menschen erkennen, wo die Übel
wurzeln, mit denen sie sich tagtäglich herumschlagen. Und nicht zuletzt
sollen hier Anregungen, Anleitungen, Ratschläge zum Leben in und mit der
Natur erscheinen.“

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Veganismus, Feminismus und die Fleischfrage als Titelthema im Magazin an.schläge

Die aktuelle Ausgabe des feministischen Magazins an.schläge greift feministische Perspektiven auf das Thema Ernärhung im Zusammenhang mit Geschlechterverhältnissen, Rollen- und Körperbildern sowie Essproblemen auf und versammelt u.a. folgende Texte:

Auch die kulinarische Fleischeslust ist sexualisiert und in Fleischkonsum und Fleischverzicht spiegeln sich Geschlechterverhältnisse.
Von Lea Susemichel,
Link
Schafe streicheln
Interview: Autorin Hilal Sezgin lebt vegan mit vielen Tieren auf dem Land.
Von Lea Susemichel
Doggy Style deluxe: Der schwierige Non-Meat-Sektor
Männermagazine feiern Grill-Götter und fürchten Gemüse.
Von Ella Carina Werner
Feministischer Foodporn-Alarm 

Best-of Blogs über queer-veganes Essen.
Von Hengameh Yaghoobifarah
Mein Körper – mein veganer Tempel

Risiken und Nebenwirkungen veganer Ernährung aus feministischer Sicht.
Von Katharina Röggla, unter anderem hier zu finden
Ein Bier ist kein Tier, aber kaum Wein ohne Schwein

Tierische Produkte verstecken sich überall.
Von Lisa Sendzik
Vegan for Fat
: Vegane Völlerei statt Fitness-Macker.
Von Hengameh Yaghoobifarah

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Vegan-Hype: Ursachen und Vereinnahmung aus kämpferischer Perspektive

Folgender Text wurde im März 2014 von der Antispe Tübingen veröffentlicht und thematisiert die Auswirkungen sowie unerwünschte Begleiterscheinungen und zu kritisierende Konsequenzen eines Veganismus, der als Trend Märkte schafft und Konsum ankurbelt.

Was heute alltäglich ist, hätte noch vor fünf Jahren kaum jemand aus der Tierrechtsszene für möglich gehalten: Geschäfte werben damit, dass sie vegane Artikel führen, große, bürgerliche Zeitungen wie die „Süddeutsche“ oder „Die Zeit“ behandeln den Veganismus in ganzseitigen Artikeln, im Privatfernsehen wird über Veganismus gesprochen, große Fleischkonzerne bringen vegane Produktlinien heraus.1 Sind wir dabei zu gewinnen? Nein und ja…

Der Hype in Zahlen
Es herrscht ein Vegan-Hype, das ist nicht zu leugnen. Und an seinem Aufkommen sind „wir“ Tierbefreierinnen maßgeblich beteiligt.2 Seit Jahrzehnten stehen sich Generationen von Tierrechtlerinnen und Tierbefreierinnen3 auf den Straßen dieser Welt die Beine in den Bauch, um Veganismus-Flyer zu verteilen, streiten sich mit Laden- und Restaurantbesitzerinnen, um etwas ohne Milch, Ei und Fleisch zu bekommen und sorgen mit nächtlich sabotierten Tierbetrieben ab und zu für Schlagzeilen. Den Vegetarismus und den Veganismus in der Welt bekannt zu machen, hat „uns“ Jahrzehnte der Mühe, Arbeit, des Aktivismus, der gemeinsamen Kämpfe, der Kreativität und so weiter gekostet. Das war nicht umsonst, denn ohne „uns“ gäbe es diesen Vegan-Hype heute sicher nicht. Da können wir uns getrost gegenseitig auf die Schultern klopfen und feiern!
Dennoch sollten wir uns auch von diesem ersten großen Erfolg nicht blenden lassen. Schließlich bedeutet der Vegan-Hype keineswegs, dass dadurch weniger Tiere4 gefangen gehalten, gequält und ermordet werden. Obwohl sich die Zahl der Vegetarierinnen in Deutschland laut einer Studie der Universitäten Göttingen und Hohenheim seit 2006 verdoppelt5 hat (laut diesen Zahlen auf 3,6 Prozent der Gesamtbevölkerung, andere Zahlen geben schön länger weit höhere Prozentsätze an) und dem Meinungsforschungsinstitut forsa nach rund 52 Prozent der Bundesbürgerinnen angeben, weniger Fleisch essen zu wollen, kann der Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie gelassen berichten, dass der Pro-Kopf-Jahresfleischverbrauch in Deutschland von 2001-2012 stabil war und erst 2013 um 2,1 Kilo auf 59,2 Kilo sank.6 Dies bestätigt die Prognose des marxistischen Antispeziesisten Marco Maurizi, dass der Veganismus nicht die Ausbeutung der Tiere* beenden kann.7 Die individuelle Konsumhaltung ist im Kapitalismus nicht direkt mit der Produktion verknüpft, da dort nicht zur Befriedigung von Bedürfnissen, sondern für Profite produziert wird. So kann beispielsweise eine starke vegane Bewegung dazu führen, dass das Fleisch billiger wird und die fleischkonsumierende Bevölkerung umso mehr Fleisch isst. Genau das könnte auch die momentane Situation erklären, ist aber nur eine der vielen komplexen Wechselwirkungen der Ökonomie. Hinzu kommt, dass die Fleischindustrie durch die EU und die Bundesländer auch noch millionenschwer subventioniert wird; die PHW-Gruppe („Wiesenhof“) erhielt beispielsweise alleine vom Land Niedersachsen im Jahr 2007 4,2 Millionen Euro.8 Weiterlesen auf dem Blog der Antispe Tübingen.

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„RASTLOSE VEGANER_INNEN“ RUFEN DIE TIERRECHTSBEWEGUNG ZUR ZWEITEN WELLE AUF

„Vegane Propaganda überschattet die Theorie gegen Unterdrückung durch eine auf Konsum basierende Praxis“

Wir feuen uns, hier die deutsche Übersetzung des Restless Vegans Manifesto bereitszustellen. Zu finden unter Texte/Vorträge – Veganismus und Konsumkritik

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Gegen Repression! Solidarität mit den verfolgten Aktivist*innen der Blackmail 3.

Diese Solidartätserklärung ist das Mindeste, was wir im Moment tun können. Erklärungen und Aktionen mit den Blackmail 3 sollen unsere Solidarität ausdrücken. Denn wir wollen euch wissen lassen, dass ihr nichtallein seid. Aktivist*innen auf der ganzen Welt, die für Tiere kämpfen, sind bei euch.

Der Staat verteidigt sein Rückgrat in einem Prozess gegen euch.Um die Interessen der Unternehmen und Institutionen zu schützen, die für Geld und Macht Tiere und Menschen und Umwelt ausbeuten, verfolgt der Staat alle echten Gefahren für diese grausame Industrie. Aktivist*innen derTierrechts-/Tierbefreiungsbewegung stehen diesem Profitstreben im Weg, wenn sie der Ausbeutung von Tieren, Menschen und Umwelt Widerstand leisten, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Es verwundert wenig, dassmanche von uns zur Zielschreibe dieses Systems werden.

Unsere Solidarität zeigt, dass die Versuche des Staates, unsere Bewegung einzuschüchtern, niemals funktionieren werden. Wir verstehen den Sinn und die Ziele der Repression. Dieses Verständnis lässt uns im Angesicht derVerfolgung näher zusammenrücken. Wir werden unseren Widerstand fortsetzen und dem Druck des Staates nicht nachgeben. Ein Angriff auf euch ist ein Angriff auf uns alle.

Der Widerstand gegen Tierversuche ist und bleibt notwendig. Wir hoffen, dass ihr und alle anderen betroffenen Aktivist*innen euren Einsatz gegen die grausamen Methoden von Wissenschaftler*innen, ihren Auftraggeber*innen und allen anderen Leuten in der Pharma- oder Kosmetikindustrie, die mit dem lebenslänglichen Einsperren von Tieren Geld verdienen, nicht aufgebt. Sie und alle Menschen, die von den Versuchsergebnissen profitieren, sind verantwortlich für die Ignoranz gegenüber den dunklen Seiten der Wissenschaft. Es war und ist notwendig, Widerstand gegen Tierversuche und alle anderen Formen von Ausbeutung zu leisten und Unternehmen wie HLS anzugreifen, die Tiere fürihren Profit benutzen, solange ihre Industrie weiterarbeitet.

Wir wollen euch Mut zusprechen und wünschen euch alles erdenklich Gute für die kommenden Herausforderungen. Wir können nicht wissen, wie ihr euch jetzt fühlt, doch wir lesen euren Blog und versuchen uns vorzustellen, wie es euch geht. Ihr werdet hoffentlich stärker, während ihr der Konfrontation mit dem Staat ausgesetzt seid. Ihr steht für die gleichen Ziele wie wir. Euer Prozess ist eine Möglichkeit wie jede anderen Formen von Aktionen, unsere Gegner wissen zu lassen, für was wir alle kämpfen. Wir hoffen, dass ihr innerhalb und außerhalb des Gerichtes allen Angriffen auf euch und eure Arbeit für wehrlose Tiere standhalten könnt. Ihr könnt euch sicher sein, dass eure Genoss*innen die staatliche Repression und die grausamen Industrien von außen weiter attackieren werden, solange der Staat euch im Gericht verfolgt.

Wir hoffen, dass die Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung, die in den letzten Jahren in verschiedenen Ländern, besonders in Großbritannien, verfolgt wurde, sich nicht lähmen lässt. Stattdessen stellen wir uns das wunderbare Bild der blühenden Solidarität vor, wo immer wir auch angegriffen werden. Wir stellen uns Aktivist*innen vor, die stärkerzueinander halten und sich gegenseitig unterstützen um Repression abzuwehren, statt vom Staat gebrochen zu werden und die Hoffnung zu verlieren, dass die jetzige Situation sich ändern lässt.

In Solidarität mit euch und allen anderen Tierbefreiungsaktivist*innen!

Kein Vergeben, kein Vergessen!

Stop GSK

GSK1klein,verp

This declaration of solidarity is the least we can do at the given moment. Declarations and actions for the Blackmail 3 convey our solidarity. We want to let you know that you do not stand alone.

Activists all over the world fighting for animals stand with you now.

The repressive state mechanism defends its backbone in a trial against you. Companies and industries which are hungry for money and power, companies and industries which exploit animals, people and nature as a whole. To protect these interests, the state needs to eliminate all real threats to this cruel industry. Activists from the animal rights/animal

liberation movement stand in the way of profit as they resist the exploitation of animals, humans and nature and struggle to make this world a better place. It is little wonder that some of us become targets of this system.

Our solidarity shows that the aims of the state to intimidate our movement will never bear fruit. We understand these tactics of repression. This understanding makes us stand closer together in the face of persecution. We will continue our resistance, we will not give in to the pressure of the state. An attack on you equals an attack on all of us.

Resisting animal testing and vivisection is necessary. We hope that you and all other targeted activists will not give up your commitment against the cruel work of scientists and their bosses. It is these people, and everybody who earns money in the pharmaindustry or in cosmetics, who profit from the life-long detainment of animals. It is them, and all the people who profit from their results, who are responsible for the ignorance towards the dark side of research. To resist animal testing and all other types of expoitation, to attack companies like Huntington Life Sciences which use animals for their profit, has been necessary and will continue to be as long as they continue with their work.

We want to encourage you to stay strong and we wish you all the best for the upcoming challenges. We do not know exactly how you feel right now. By reading your blog we try to imagine what your situation is like.

Hopefully you will get stronger as you go through this process of confrontation with the state. You stand for a goal which we share. Your trial is an opportunity just as any form of action to let our adversaries know what we all fight for. Inside and outside of court, we hope you will withstand all the attacks on you and your work for animals who are defenseless. Rest assured that while you are confronted by the state in court, your comrades will keep confronting state repression and cruel industries outside.

We hope that the animal rights/animal liberation movement, which has been under attack in different countries and especially in the UK during the last years, will not be paralyzed. Instead we imagine the wonderful sight of solidarity springing up every time we are attacked. We envision activists pulling together and supporting each other in order to defy repression instead of being broken by the state and loosing hope that the current situation can be changed.

In solidarity with you and all the other animal liberation activists!

Never forgive, never forget!

Mehr Informationen unter http://blackmail3.org

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Angriffe von Zirkusmitarbeitern auf protestierende Tierrechtsaktivist_innen

Zirkus Aeros Mitarbeiter attackieren friedliche Tierrechtler in Leipzig
Leipzig. Sonntag um 13 Uhr versammelten sich 15 Tierrechtler_innen von die tierbefreier*innen Leipzig (Ortsgruppe des Vereins die tierbefreier e.V.) auf dem Leipziger Kleinmessegelände Cottaweg zu einer Demonstration gegen die Tierhaltung des Zirkus Aeros und jede Form von Tierausbeutung. Obwohl die Demonstration friedlich verlief und den Zirkuseingang nicht versperrte, kamen nach wenigen Minuten drei Zirkusmitarbeiter auf die Aktivisten zu, um sie lautstark zu vertreiben. Trotz friedlicher Versicherung, dass die Demonstration offiziell angemeldet sei, haben die Mitarbeiter daraufhin angefangen, die Demonstranten zu schubsen. Nachdem die Aktivisten nicht verschwanden, gingen die Mitarbeiter zurück in den Zirkus und stürmen anschließend mit insgesamt fünf Mitarbeitern wieder auf die Demonstranten und begannen auf sie einzuschlagen. Selbst als die Tierrechtler nach den ersten Schlägen wegrennen wollten, sind die Männer vom Zirkus Aeros hinterhergerannt, um weiter brutal auf die jungen Demonstranten einzuschlagen. Auch noch als ein Tierrechtler wehrlos und blutend am Boden lag, haben mehrere Zirkusleute auf seinen Kopf eingeschlagen und Körper eingetreten. Der Verletzte konnte sich aufrichten und zusammen mit den anderen Demonstranten in Richtung Revuetheater an der Jahnallee flüchten. Als die Zirkusleute mitbekamen, dass einer der Demonstranten die Prügelattacke gefilmt hat, versuchten sie ihm noch direkt an der Hauptstraße, an der Jahnallee, mit Tritten und Schlägen, das Handy abzunehmen. Auch auf andere männliche Tierrechtler wurde immer weiter, noch beim Wegrennen, eingeschlagen. Von den Demonstranten gab es und konnte es keine Gegenwehr geben. Sie hatten keine Chance. Eine Angestellte des Revuetheaters rief die Polizei und einen Notarztwagen, um die mindestens vier verletzen Demonstranten zu versorgen und ins Krankenhaus zu fahren. Ein Tierrechtler hatte deutlich sichtbare schwere Hämatome am Kopf. Wie es ihm jetzt geht, ist derzeit noch nicht klar. Für den brutalen Vorfall gab es viele Zeugen und die Schläger vom Zirkus Aeros müssen in jedem Fall mit Anzeigen wegen Körperverletzung rechnen, wie die Polizei vor Ort versicherte.

 

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Buchrezension – Antispeziesismus von Matthias Rude

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Die Befreiung von Mensch und Tier in der Tierrechtsbewegung und d.Linken
1. Auflage 2013
204 Seiten, kartoniert
ISBN 3-89657-670-4
10,00 Euro

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