Die Instrumentalisierung und Relativierung sexualisierter Gewalt in der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung
Von „Eine von Vielen“
In diesem Text wird erstmals ausführlich thematisiert, wie problematisch Vergewaltigungsvergleiche zwischen der Nutzung/Be- und Misshandlung von nichtmenschlichen Tieren und sexualisierter Gewalt gegen menschliche Tiere sein kann.
Neben den Verlgeichen, die dabei verwendete Sprache und was diese auslösen können, geht es um das Ausmaß sexualisierter Gewalt in der Gesellschaft und die Mythen um Vergewaltigung und Missbrauch sowie Vorurteile gegenüber Betroffenen (rape culture).
Die Autorin ist eine Betroffene. Damit soll der Text einen Umgang mit dem Thema fördern, der Betroffene und deren Sichtweisen einbezieht und ein Klima schafft, in dem Betroffene ernst genommen werden und nicht über sie, sondern mit ihnen kommuniziert wird.
Eine gekürzte Version des Textes wurde im Magazin „Tierbefreiung“ Nummer 81 veröffentlicht. Die vollständige Version des Textes findet ihr hier.
Fleischlust und „Fleischeslust“, männliche Herrschaft und weibliches Mitleid, Tierbefreiung und Feminismus
Von Frederike Schmitz
Im ersten Teil, „Fleisch und Männlichkeit“, wird dargestellt, wie anhand des Konsums von (toten) Tieren Machtverhältnisse zwischen männlich und weiblich definierten Menschen erstens abgebildet und zweitens symbolisch repräsentiert werden.
Im zweiten Teil, „Sexualisierung von Tieren und ‚Verfleischlichung‘ von Frauen“ wird Carol Adams Konzeption des „abwesenden Referenten“ erläutert. Mit deren Hilfe kann die Rolle bestimmter kultureller Bilder analysiert werden, in denen die Ausbeutung von Tieren und von Frauen miteinander verknüpft werden. Grundlage dieser Verknüpfung sind bestimmte Parallelen in den Ausbeutungsverhältnissen, die ebenfalls dargestellt werden.
Der dritte Teil, „Sexismus und Antisexismus in der Tierbefreiungsbewegung“ zeichnet mithilfe von Überlegungen von Brian Luke nach, inwieweit Genderklischees sich auf die gesellschaftliche Auseinandersetzung über die Behandlung von Tieren auswirken und wie die Tierbefreiungsbewegung damit und mit den Verschränkungen beider Unterdrückungsverhältnisse umgeht bzw. umgehen sollte.
Weiterlesen
Ein übersichtlicher Text zum Thema Fleischvergleich und Analogien von Sexismus und Speziesismus entstand auf Grundlage eines Vortrages:
„Männer mögen Tiere – am liebsten auf dem Grill!“ Überlegungen zu einer feministischen Kritik an der Mensch-Tier-Beziehung
Darin werden Zusammenhänge zwischen Mensch-Tier-Verhältnissen und interhumanen Herrschaftsverhältnissen mit der Wirkungsweise von Dualismen/Dichotomien, Zusammenhänge von Mensch-Tier-Beziehungen und Geschlechterverhältnissen in feministischen Theorien sowie Fleischkonsum als Symbol männlicher Macht in Verbindung mit der sozialen Konstruktion von Männlichkeit thematisiert. Inwieweit ist ein hierarchisch geprägtes Geschlechterverhältnis mit speziesistischen Herrschaftsstrukturen verwoben und was können in diesem Zusammenhang feministische Ansätze hinsichtlich Analyse und Kritik des Mensch-Tier-Verhältnis leisten? Es wird insbesondere auf die sogenannte ökofeministische Theorie eingegangen, innerhalb derer eine Kritik an der Beherrschung der Natur und der tierlichen Individuen, sowie an innermenschlichen Herrschafts- und Ausgrenzungsformen, wie dem Androzentrismus, als miteinander vermittelt gedacht werden.
Der Text ist Teil des Readers „Theorie um Tierbefreiung“( der u.a. hier oder hier erhältlich ist) und kann hier eingesehen werden: Männer mögen Tiere – am liebsten auf dem Grill!
Zwei sehr interessante Texte, die leider wegen Verlagsrechten dem kostenlosen öffentlichen Zugang noch entzogen sind, finden sich im Band: „Human-Animal Studies. Über die gesellschaftliche Natur von Mensch-Tier-Verhältnissen“ heruasgegeben vom Chimaira – Arbeitskris für Human-Animal Studies.
- Die Wirkungsmacht konstruierter Andersartigkeit – Strukturelle Analogien zwischen Mensch-Tier-Dualismus und Geschlechterbinarität
Von Sabine Hastedt, S. 191-214
Dieser kann hier nur teilweise eingesehen werden.
- Der Fleischvergleich. Sexismuskritik in der Tierrechts-/Tierbefreiungsbewegung
Von Andrea Heubach, S. 243-277
Die Ausgabe von Juli & August des feministischen Magazins an.schläge greift feministische Perspektiven auf das Thema Ernärhung im Zusammenhang mit Geschlechterverhältnissen, Rollen- und Körperbildern sowie Essproblemen auf und versammelt folgende Texte:
Auch die kulinarische Fleischeslust ist sexualisiert und in Fleischkonsum und Fleischverzicht spiegeln sich Geschlechterverhältnisse.
Von Lea Susemichel
Link
Schafe streicheln
Interview: Autorin Hilal Sezgin lebt vegan mit vielen Tieren auf dem Land.
Von Lea Susemichel
Doggy Style deluxe: Der schwierige Non-Meat-Sektor
Männermagazine feiern Grill-Götter und fürchten Gemüse.
Von Ella Carina Werner
Feministischer Foodporn-Alarm
Best-of Blogs über queer-veganes Essen.
Von Hengameh Yaghoobifarah
Mein Körper – mein veganer Tempel
Risiken und Nebenwirkungen veganer Ernährung aus feministischer Sicht.
Von Katharina Röggla
Punk- und Zombie-Kochbücher
Kochen ohne Knochen steht beim Ventil Verlag schon lange auf der Tageskarte. Von Fiona Sara Schmidt
Ein Bier ist kein Tier, aber kaum Wein ohne Schwein
Tierische Produkte verstecken sich überall.
Von Lisa Sendzik
Vegan for Fat
Vegane Völlerei statt Fitness-Macker.
Von Hengameh Yaghoobifarah