Termine

1. November 2015, Sonntag, 12:30 Uhr, AZ Conni
Vortrag: Zwischen „Vegan Hype“ und sozialer Revolution – Wie politisch ist Veganismus?
Ob in den Medien, den Supermärkten oder den Kochbuchabteilungen, an vielen Orten ist unübersehbar: Vegan liegt im Trend – oder ist zumindest ein ausgewachsener „Hype“. Wird damit eine gute Idee endlich gesellschaftsfähig? Oder geht es hier nur um das Wecken neuer Konsumbedürfnisse für Besserverdienende? Ist Veganismus ein harmloser, marktförmiger Lifestyle? Oder beinhaltet er eine Perspektive der Befreiung?
Es gibt viel zu diskutieren über eine Praxis, die über Jahrzehnte (auch) in den linken Zentren und politischen Szene Diskussionen langsam heranwuchs und nun mit „Vegan for fit“ und „Veganz“ so ganz anders geworden zu sein scheint. Tierrechtsbewegte Aktivist_innen beklagen bereits diesen Zustand als „Vereinnahmung durch das Kapital“ und fordern eine Rückkehr zu den politischen Wurzeln, die den Veganismus hervorbrachten. Doch wie sehen diese überhaupt aus?
Im Vortrag sollen die widersprüchlichen historischen Wurzeln von Vegetarismus und Veganismus beleuchtet und eingeordnet werden. Wie wurden und werden jeweils Konsum und Kritik, antikapitalistische und liberale, utopische und identitäre Momente im Veganismus verknüpft und welche Perspektiven kann ein politischer Veganismus aufzeigen, der über den „Hype“ hinausweisen möchte?

23. Oktober, Freitag, 18 Uhr, Grüne Ecke (Bischofsplatz 6)
Vortrag: Lebenslänglich hinter Gittern – Haben Zoos noch eine Existenzberechtigung?
Vor dem Hintergrund des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) von 1973 war erstmalig der bislang völlig übersehene Anteil von Zoos an der Gefährdung von Wildtierbeständen ins öffentliche Gewahrsein getreten: für jedes in einem Zoo ausgestellte Tier waren zahllose Tiere der gleichen Art beim Fang oder während des Transports zu Tode gekommen; zudem war die Überlebensspanne der letztlich in den Zoos angekommenen Tiere extrem niedrig, so dass ständiger Bedarf an Nachschub bestand. Myriaden an Wildtieren waren insofern seit Anfang des 19. Jahrhunderts für europäische und amerikanische Zoos der freien Wildbahn „entnommen“ worden. Erstmalig in ihrer 150jährigen Geschichte sahen die Zoos sich insofern mit massiver Kritik konfrontiert. Im Versuch, diese Kritik abzuwehren verständigten sie sich darauf, die bislang gepflogene Zurschaustellung von Wildtieren hinfort mit dem Argument zu rechtfertigen, Zoos leisteten einen wesentlichen Beitrag zum Artenschutz, zu wissenschaftlicher Forschung sowie zu Bildung und Erholung naturentfremdeter Großstädter. Der Psychologe Colin Goldner zeigt in seinem Vortrag auf, wie wenig tragfähig diese Argumentation ist und wie verlogen die Behauptungen der Zoobetreiber, die sich darauf stützen.

8. Oktober 2015, Donnerstag, 19 Uhr, Kosmotique
Votrag: Keine halben Sachen, sondern ganze Tiere – Zur Konstruktion hegemonialer Männlichkeit durch Fleischkonsum.
Essen ist (trotz seiner biologischen Notwendigkeit) ein zutiefst kulturelles Phänomen und kann nicht losgelöst von gesellschaftlichen Normen betrachtet werden. Dies gilt ebenso für die soziale Ordnung der Geschlechter und die sie strukturierenden Hierarchien. Insbesondere das Nahrungsmittel Fleisch, mit seinen ihm zugeschriebenen symbolischen Bedeutungen der Macht über Natur und Tiere, spielt eine Rolle bei der Konstruktion von Geschlechtsidentitäten. So gilt zum Beispiel das Essen großer Fleischmengen als männlich, Fleischverzicht hingegen wird mit Weiblichkeit in Verbindung gebracht.
Diese Zusammenhänge von Ernährung, Mensch-Tier-Beziehung und Geschlechterverhältnis sollen in dem Vortrag näher beleuchtet werden. An Hand der Männerkochzeitschrift „BEEF!“ soll unter anderem aufgezeigt werden, auf welche Weise durch Fleisch-Konsum bestimmte Formen von Männlichkeit, in diesem Fall „hegemonialer Männlichkeit“, produziert werden.

3. Oktober (11-19 Uhr) und 4. Oktober (11-16 Uhr), Kosmotique
Workshop: „Ich geh kaputt, gehste mit…? Workshop für nachhaltigen Aktivismus
Eins ist den sozialen Bewegungen gemein: In ihrem Kampf gegen Unterdrückung sehen sie sich enormen Herausforderungen gegenüber, stabil verkrusteten Strukturen, übermächtigen Staaten und Konzernen, fies-diffusen Diskursen, die den Aktiven allerorts das Leben schwer machen. Repression und Überwachung, Ausgrenzung statt Anerkennung – das sind soziale Hürden, die im aktivistischen Alltag überwunden werden wollen.
Aber das ist noch nicht alles: Revolte ist kein Zuckerschlecken, schlafen kann ich, wenn ich tot bin, und ja klar, den Demo-Aufruf schreib ich dann heut‘ Nacht… es geht immerhin ums Überleben des Planeten, um die Beendigung des Tötens, die Verhinderung des Rückfalls in die Barbarei etc. pp.: In vielen radikalen Kreisen gehört ein gerüttelt Maß Überarbeitung scheinbar zum guten Ton.
Ein gutes Leben für alle: Ein Ziel, für das es sich kaputt zu machen lohnt?
Kein Zweifel: Die Forderungen und Utopien emanzipatorischer Bewegungen sind unheimlich wichtig. Trotzdem, oder vielmehr deshalb, wollen wir uns auf diesem Seminar einmal der Frage widmen, wie es uns persönlich eigentlich mit der politischen Arbeit so geht. Welche Themen besprechen wir offen miteinander – und welche Ängste muss ich verdrängen, um zu funktionieren? Was macht mir Spaß – und was frustriert mich? Welche Aufgaben übernehme ich, weil ich Lust auf sie habe – und welche nur aus Pflichtbewusstsein? Muss das so sein? Geht das auch anders? Was brauche ich, um langfristig aktiv zu bleiben?
Ist es sinnvoll, wenn linke Strömungen ihre Aktiven im Zweijahrestakt verschleißen?
Diese Fragen sind sehr persönlich, aber durchaus auch politisch. Sie haben mit der teils absurden Fluktuation in Strömungen zu tun, mit dem Verlust von Erfahrungswissen, mit der Resignation von lieben und teuren Genoss_innen. Und mit der Frage, wie wir entschlossen kämpfen, ohne dass der neoliberale Leistungswahn Einzug in unsere Bewegungen hält. Denn wir werden noch eine ganze Weile viel zu tun haben! Anmeldung: www.biteback.tierbefreiung-dresden.org

2. Oktober 2915, Freitag, 18 Uhr, Kosmotique (Martin-Luther-Str. 13)
Vortrag: Die Revolution vom Teller wieder in die Betriebe tragen, oder: Warum ein veganer Kapitalismus Unfug wäre
Wie hängen Kapitalismus und Tierausbeutung historisch und systemisch zusammen? Können wir das eine abschaffen, ohne auch das andere anzugehen? Welche Macht haben die Konsument_innen? Und wie gestaltet sich diese Problematik in Zeiten des Klimawandels?
Um diese Fragen dreht sich der Vortrag, der folgende Thesen zur Diskussion stellt: Das Wirtschaftssystem ist kein alleiniger Hauptwiderspruch, wohl aber eine Größe, mit der gerechnet werden muss, will mensch die Unterdrückung der Tiere beenden. Und: Ein Kapitalismus ohne die Zerstörung tierlichen Lebens ist letztlich nicht möglich.

19. September 2015, Samstag, 16:00 bis 18:00, AZ-Conni
Workshop gegen neue Tieranlagen
Die Tierindustrie in Deutschland wächst: Immer neue und immer größere Anlagen zur Haltung und Schlachtung von Tieren sind in Planung oderwerden bereits gebaut. Das Bündnis Tierfabriken-Widerstand recherchiert aktuelle Bauvorhaben, mischt sich in Genehmigungsverfahren ein und initiiert und unterstützt lokale Proteste. Im Workshop soll es darum gehen, was ihr von Dresden aus gegen neue Mastanlagenbauten etc. in der Umgebung tun könnt.

19. September 2015, Samstag, 19:30, AZ Conni
Vortrag: Tiere sind keine Ware – Ehtische Argumente für ein Ende der Nutztierhaltung
In der gegenwärtigen Tierindustrie werden Rinder, Schweine, Hühner und viele andere Tiere primär als Waren und Produktionsmittel angesehen und entsprechend behandelt. Gleichzeitig wird allgemein davon ausgegangen, dass diese Tiere fühlende Individuen sind, deren Bedürfnisse nicht einfach ignoriert werden dürfen. Wie passt das zusammen? Inwieweit müssen wir die Bedürfnisse von Tieren ernstnehmen – und was folgt für die sog. „Nutztier“-Haltung, wenn wir es tun?
Dieser Vortrag will zeigen, wie sich die (im positiven Sinn) radikale Position der Tierbefreiungsbewegung mithilfe weniger Schritte und einiger Tatsacheninformationen aus weit verbreiteten Alltagsüberzeugungen ableiten lässt.

16. Oktober 2014, Donnerstag, 19:00 Uhr, Kukulida (Martin-Luther-Straße 1, 01099 Dresden)
Ton-Bilder-Schau „Die Mischung macht’s –  erfolgreiche Strategien des Widerstandes am Beispiel der Agrogentechnik“

2004 starteten Gentechnikkonzerne und Lobbygruppen eine neue Kampagne zur Durchsetzung ihrer Profitinteressen und zur Anlage von Feldern mit manipulierten Pflanzen. Ab 2005 entwickelte sich – wie schon Mitte der 90er Jahre – eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2011 wurden die letzten Versuchsfelder in einer spektakulären Aktion zerstört. Monsanto, BASF & Co. kündigten ihren Abgang aus Deutschland an. Die Jahre 2013 und 2014 liefen deutschlandweit ganz ohne gv-Pflanzen ab. Da lohnt sich der Rückblick: Was macht solche Widerstandsstrategien aus? Und was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen – z.B. für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder übergriffige Behörden, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an vergangene Protestjahre. Ihr folgen Thesen für eine entschlossenere Protestkultur auch zu anderen Themen. Am Ende besteht die Gelegenheit zur Debatte, Entwicklung eigener Ideen und für konkrete Verabredungen.
Flyer Die Mischung machts

20. bis 29. September 2014, Aktionswoche zum Weltschulmilchtag, Deutschlandweit

Jeweils am letzten Mittwoch im September ist der „Weltschulmilchtag“. Genau wie der Tag der Milch wird dieser Tag von der Milch-Lobby genutzt, um den Konsum von Kuhmilch und Kuhmilchprodukten anzukurbeln und Mythen über angeblich gesunde Kuhmilch in der Bevölkerung zu verankern. Zum ersten Mal ausgerufen wurde der „Weltschulmilchtag“ am 28. September 2000 durch die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).
Schulkinder sollen aber natürlich nicht nur an einem Tag im Jahr Kuhmilch trinken, sondern möglichst jeden Tag und möglichst viel. Um die Agrarindustrie zu unterstützen, subventioniert die Europäische Union das sogenannte „EU-Schulmilchprogramm“. In Deutschland soll es dazu führen, dass jedem Schüler und jeder Schülerin pro Tag 250 Milliliter Vollmilch begünstigt zur Verfügung gestellt werden. 70 Millionen Euro hat die EU im Jahr 2012 an Molkereien und Milchhändler überwiesen, damit diese möglichst viele Schulen mit kleinen Milch-Packungen beliefern. Auf Deutschland entfielen davon 5,6 Millionen Euro. Im Schuljahr 2007/2008 wurden für Subventionen von 55 Millionen Euro insgesamt 300.000 Tonnen Milch in 27 Mitgliedsstaaten der EU an Schulen verteilt.
Am Schulmilchprogramm können alle Schülerinnen und Schüler teilnehmen, die Kindergärten, Vorschulen, Grundschulen oder weiterführende Schulen besuchen. Die Schulmilch wird in die Einrichtungen, die für die Teilnahme am Schulmilchprogramm registriert sind, durch Schulmilchlieferanten gebracht. Die konkrete Umsetzung des EU-Schulmilchprogramms in Deutschland übernehmen die Bundesländer.
Argumentiert wird von Seiten der Politik und der Milchindustrie natürlich nicht mit Umsatz- und Gewinnsteigerungen für die Agrarwirtschaft, sondern mit angeblicher Gesundheitsförderung. Zur konkreten Beeinflussung von Schülern und Lehrern gehören auch Maßnahmen wie die Bereitstellung von umfangreichen Unterrichtsmaterialien oder die Angebote, Vorzeige-Betriebe mit Schulklassen zu besuchen. Außerdem betreibt die Milchlobby natürlich auch zahlreiche Webseiten, wie zum Beispiel der Verein Schulmilch für Alle e.V.. Auf dessen Seite wird auch versucht, die gesundheitswissenschaftlich belegten Argumente gegen den Konsum von Kuhmilch aufzuweichen. Die Glaubwürdigkeit dieser Informationen sinkt jedoch beträchtlich, sobald man Recherchen zum Vorstand des Schulmilch für Alle e.V. durchführt. Alle drei Vorstandsmitglieder sind selbst Landwirte mit Milchproduktionsbetrieben.
Die Internetseite zum Weltschulmilchtag wird von einer Kommunikationsfirma aus Bonn (Haus für Kommunikation) betrieben, die auf ihrer Unternehmenswebseite folgende „Kooperationspartner“ preisgibt: Tetrapak, Landliebe (FrieslandCampina), Oreo (Kraft-Foods), Langnese (Unilever), Doppelherz (Queisser Pharma), PEFC (ein Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung, das von Robin Wood und Öko-Test kritisiert wird).
Nicht ganz überraschend darf geschlussfolgert werden, dass es beim Weltschulmilchtag nicht um gesunde Ernährung von Kindern geht, sondern um Profitmaximierung verschiedener Wirtschaftsunternehmen auf Kosten von Tieren und Kindern, die für die Produktion oder den Konsum von Kuhmilchprodukten mit ihrem Leben und ihrer Gesundheit bezahlen. Die meisten Kinder würden in Tränen ausbrechen, wenn sie mitansehen müssten, wie kleinen Kälbchen im Schlachthof die Kehlen durchgeschnitten werden. Dieser Zusammenhang wird von der Milchindustrie aber gerne unter den Teppich gekehrt. Schülern, Eltern und Lehrern muss aber klar sein, dass mit jedem Päckchen Schulmilch die millionenfache Ausbeutung und Schlachtung von Kühen und Kälbern in Auftrag gegeben wird.
Termine und weitere Informationen:
sagneinzumilch.de
aktiv.sagneinzumilch.de

20. bis 21. September 2014, Projektwerkstatt Saasen bei Gießen
Die Krise und gesellschaftliche Naturverhältnisse
Tierbefreiungs- und Ökologiebewegung bei Blockupy
Seit Beginn der Blockupy-Proteste 2012 sind auch Aktivist*innen der Tierbefreiungs- und Ökologiebewegung Teil dieser sich zur „Bewegung der Bewegungen“ entwickelnden Kämpfe. Die Themen Tierausbeutung und Naturzerstörung kamen bei Blockupy bisher jedoch allenfalls als Randnotiz vor. Haben die sozialen Kämpfe um die Befreiung der Tiere und der Natur zum kapitalistischen Ausbeutungssystem und seiner Krisenpolitik nichts zu sagen und ihm nichts entgegenzusetzen?
In der Tat fehlt es der Tierbefreiungs- und Ökologiebewegung weitestgehend an gesellschafts- und kapitalismuskritischen Analysen und an einem fundierten Wissen darüber, wie sich die Krise und die derzeit eingesetzten politischen Maßnahmen (Austeritäts- und Verarmungspolitik, zunehmende Privatisierung von Gemeingütern etc.) auf die gesellschaftlichen Naturverhältnisse auswirken und welche Bedeutung ihnen in diesen Prozessen zukommt. Auch versteht sich nur ein Teil dieser Bewegungen als Teil der Linken und beteiligt sich an der Weiterentwicklung eines gesellschaftstheoretischen Konzeptes und einer politischen Praxis, die es vermag, den Kapitalismus und die Klassenverhältnisse und die damit verbundenen Unterdrückungs- und Ausbeutungsverhältnisse zu beseitigen.

Bereits im November sollen erneut Aktionstage und ein Kongress von Blockupy stattfinden. Wir wollen uns besser organisiert als bisher daran beteiligen. Aus diesem Grund treffen wir uns vom 20.-21.09.2014 imTagungshaus der Projektwerkstatt Saasen, um uns über theoretische und praktische Fragen auszutauschen, Ideen zu sammeln und wenn möglich bereits konkrete Schritte zu planen.

Dies ist ein Arbeitstreffen bei dem Ihr Euch stark einbringen könnt. Vor den jeweiligen Arbeitsphasen soll es kurze Inputvorträge geben, aber keine Vorträge im klassischen Sinne. Es wird ein Programm erstellt (bitte gestaltet dieses mit!), wir planen jedoch nicht alles. Gearbeitet werden soll in einer relativ lockeren Atmosphäre, in der es allen ermöglicht wird, Fragen zu stellen und ihre Ideen vorzustellen. Das Treffen ist offen für alle, die sich an der emanzipatorischen Weiterentwicklung der Tierbefreiungs- und Ökologiebewegung beteiligen oder konkret an den Themen und Keywords von Blockupy arbeiten möchten (v.a. zu Kapitalismus, Krise, Klassengesellschaft, Austerität, Troika, Solidarität, Commons, Demokratie von unten) oder sich in die Proteste einbringen möchten.

Ludwigstraße 11, 35447 Reiskirchen-Saasen
www.projektwerkstatt.de

5. bis 10. August 2014, Aktionscamp gegen Tierfabriken, Asendorf bei Nienburg

Für An­fang 2014 plan­te der Kon­zern Wie­sen­hof die Schlacht­fa­brik in Holte/Wiet­zen zu er­wei­tern um dort statt wie bis­her 140.​000, täg­lich 250.​000 Hüh­ner töten zu kön­nen und ihre Kör­per­tei­le als Waren zu ver­mark­ten.
Doch noch immer liegt das Feld auf dem der Neu­bau er­rich­tet wer­den soll brach. Damit das auch so bleibt und Wie­sen­hof sich von sei­nen Plä­nen sowie sei­nen be­ste­hen­den Schlacht­fa­bri­ken ver­ab­schie­den kann, rufen wir dazu auf euch an un­se­rem dies­jäh­ri­gen Ak­ti­ons­camp gegen Tier­fa­bri­ken zu be­tei­li­gen und auch dar­über hin­aus Wi­der­stand gegen Aus­beu­tung und Un­ter­drü­ckung zu leis­ten.
Wie be­reits im letz­ten Jahr soll das Camp als Platt­form für viel­fäl­ti­ge und krea­ti­ve Ak­tio­nen, Work­shops, Vor­trä­ge und zur Ver­net­zung die­nen.
Für die Um­wand­lung aller Schlacht­häu­ser, Stäl­le und an­de­re Tier­aus­beu­tungs­be­trie­be in Ge­walt-​ und Herr­schafts­freie Räume!
Schluss mit der Aus­beu­tung der Ar­bei­ter_in­nen, für ein Be­dürf­nis­sori­en­tier­tes, selbst or­ga­ni­sier­tes Ar­bei­ten und Leben, ohne Zer­stö­rung der Um­welt und Aus­beu­tung und Tö­tung von Tie­ren!
Das Camp ist ein Teil der Wiet­ze/n-​Kam­pa­gne
Bis­her ge­plan­te Ak­tio­nen:

– Info­stän­de, Stra­ßen­thea­ter und De­mons­tra­ti­on in Nien­burg
– Fahr­rad­de­mo mit Zwi­schen­stopps in den Dör­fern rund um Holte/Wiet­zen
– wei­te­re Ak­tio­nen sind in Pla­nung kön­nen aber auch gerne selbst or­ga­ni­siert wer­den

21. und 22. Juni 2014, Aktionswochenende gegen Tierfabriken in Stemmern
2,8 Millionen Individuen pro Jahr will der Investor Gerrit Tonkens in seiner geplanten Hühnermastanlage in Stemmern bei Magdeburg bis zur „Schlachtreife“ mästen und dann töten lassen. Sein Agrar- und Milchhof in der Nachbarschaft ist ihm offenbar nicht genug. Eine „rasche Zunahme der Lebendmasse“ der Hühner, so wörtlich im Antrag, soll dem Investor maximale Profitsteigerungen gewährleisten. Ihr „Mastendgewicht“ sollen die Tiere bis zu ihrem 35. Lebenstag erreichen, um möglichst schnell Platz für den nächsten „Mastdurchgang“ zu machen.

Am 7.7. endet die Einwendungsfrist. Deshalb laden wir alle* ein, mit den Stemmerner Bürger_innen und uns am Aktionswochenende zwei Tage lang zu protestieren. Solidarisiert euch mit den Leidtragenden der Profitgier – verteidigt mit uns das Recht der Hühner (und aller Tiere) auf ein qualfreies Leben frei von Gefangenschaft, Ausbeutung und Fremdbestimmung! Mehr Infos hier.


10. Juni 2014, 20:30 Uhr, AZ-Conni
Filmvorführung: DER PROZESS.
Ein Film zum großen Tierrechtsprozess und zum § 278a- Fall (kriminelle Vereinigung) in Österreich
, organisiert von der Roten Hilfe
Türen werden mit Rammböcken aufgebrochen, vermummte Kommandos stürmen mit Stahlhelmen und geladenen Waffen die Wohnungen, jagen junge Menschen aus ihren Betten und setzen ihnen Pistolen an den Kopf. Die Beamten werfen Computer auf den Boden, durchwühlen Schränke und Betten. Kinder stehen verängstigt daneben. Das sind keine Szenen aus dem Irak-Krieg, sondern die Bilder eines Polizei-Einsatzes in Österreich 2008, bei dem der Mafia-Paragraf 278a just gegen Tierschützer in Anwendung gebracht wurde. Mit dem Vorwurf der Bildung einer kriminellen Organisation reichte somit schon die Vermutung auf Sachbeschädigungen aus, um zehn der Aktivisten ins Gefängnis zu bringen. Zwei Jahre Überwachung, drei Monate Untersuchungshaft und die Beschlagnahmung von Materialien durch die Einsatzkommandos erbrachten nicht die erhofften Beweise. Die Staatsanwaltschaft stellte dennoch Antrag auf Haftverlängerung, mit dem Argument, es handle sich um eine besonders klandestine, kriminelle Vereinigung. Der Strafantrag folgte ein Jahr später. Und weil den ermittelnden Behörden immer noch der wesentliche Anfangsverdacht fehlte, lauschten Spezialeinheiten wochenlang penibel bis in die Schlafzimmer der Angeklagten.
Gründung einer Sonderkommission 2006, monatelange Totalüberwachungen (Ausspähung von Konten und Computern, Abhören von Telefonen, Peilsendern an Autos, Audioüberwachung in Innenräumen, Videoüberwachung in Hauseingängen), Hausdurchsuchungen und Verhaftungen 2008, monatelnage Untersuchungshaft für 10 Aktivst_innen, ein 14 Monate andauernder Prozess (Hauptvorwurf: „Bildung einer Kriminellen Organisation“ nach §278a öStGB), an dessen Ende im Mai 2011 umfassende Freisprüche standen, Berufung des Staatsanwalts 2012 – schließlich die Entscheidung des Oberlandesgerichts Wien im Mai 2013, dass für fünf Tierrechtsaktivist_innen die Freisprüche in Teilen aufgehoben werden und diese sich erneut in erster Instanz zu verantworten haben.
Die letzten Prozesse (13. Mai gegen einen Aktivisten aus dem Umfeld der Vier Pfoten; 19. Mai gegen drei Aktivist_innen aus dem Umfeld der Basisgruppe Tierrechte (BAT) wegen ihrer Kampagnentätigkeiten gegen den Pelzverkauf bei Kleider Bauer bzw. Escada; 27./28. Mai gegen einen Aktivisten des Vereins gegen Tierfabriken (VGT)) endeten abermals mit Feisprüchen!

Zu den Hindergründen gibt es Informationen hier (antirep2008) , hier (Martin Balluch) und hier (Wikipedia).

3. Juni 14, Gailalda Gathering, Altenhain bei Grimma
VEGAN oder FREEGAN? eine Fishbowl-Diskussion
Was ist vegan und freegan und und wie wird das festgelegt? Was bedeutet Identitätspolitik im Zusammenhang mit Veganismus und was sind die negativen Auswirkungen des aktuellen Vegan-Hypes? Was ist mit unvollständigen Zutatenlisten und bestehenden Marktmechanismen?

Degradiert der Konsum weggeworfener unveganer Produkte Tiere zu Waren und Objekten? Was ist überhaupt Müll und wen oder was tötet (Kauf)konsum? Wie politisch kann veganer oder freeganer Konsum überhaupt sein und wo liegen die Grenzen der politischen Aussagekraft und der und der tatsächlichen Auswirkungen?

Mit einer Fishbowl-Diskussionrunde wollen wir dazu ermuntern gemeinsam über diese und weitere Fragen zu diskutieren.
Wann?: Dienstag, 3.5.14, 17 Uhr
Wo?:
Gailaldar Festival, Altenhain

 

29. Mai – 1. Juni 2014, Braunschweig
Ich geh‘ kaputt, gehste mit..?
Austauschtreffen für nachhaltigen Aktivismus
Kein Zweifel: Die Forderungen und Utopien emanzipatorischer Bewegungen sind unheimlich wichtig. Trotzdem, oder vielmehr deshalb, wollen wir uns auf diesem Seminar einmal der Frage widmen, wie es uns persönlich eigentlich mit der politischen Arbeit
so geht. Welche Themen besprechen wir offen miteinander – und welche Ängste muss ich verdrängen, um zu funktionieren? Was macht mir Spaß – und was frustriert mich? Welche Aufgaben übernehme ich, weil ich Lust auf sie habe – und welche nur aus Pflichtbewusstsein? Muss das so sein? Geht das auch anders? Was brauche ich, um langfristig aktiv zu bleiben? Fragen über Fragen – sehr persönlich, aber  ebenso sehr politisch.
Das Austauschtreffen besteht aus einer Mischung von Inputs, vorbereiteten Methoden, gemeinsamer Selbstversorgung – und sehr gern auch dem, was Du einbringen willst! Wenn Du schon vorher weißt, dass Du etwas im Gepäck haben wirst, gib gern Bescheid.
Für vegane Verpflegung wird gesorgt sein, Schlafplätze können organisiert werden.
Bitte meldet Euer Kommen zur besseren Planung an: oekoscouts [ät] oekoscouts.de
www.oekoscouts.de
Themen sind unter anderem: Rollen-, Erwartungs-, Selbstbildreflexion;  Traumaprävention, Burnout-Prävention;  Radikale Unterstützung; Alternativen zu Therapie; Schutzkonzepte; Politisch aktiv mit Kind?!; Projektmanagement/Selbstmanagement

 

17.-26.1.14, Grüne Woche demaskieren
Anlässlich der Messe „Internationale Grüne Woche“ vom 17. –  26. Januar 2014 wird dazu aufgerufen, entschlossenen Protest und  Widerstand gegen das heutige Landwirtschafts- und Ernährungssystem am  Messegelände in Berlin zu üben.

Warum gegen die Grüne Woche?
Die Grüne Woche steht für all die Unterdrückung, Tierausbeutung und  Umweltzerstörung des kapitalistischen Landwirtschaftssystems, gegen die Millionen Menschen überall auf dem Planeten seit Jahrzehnten und Jahrhunderten gemeinsam kämpfen.

Über die genauen Hintergründe unseres Protestes könnt ihr euch hier informieren.
Was ist das Ziel?
Aktionsziel ist es, den üblichen Geschäfts- und Propagandaablauf der Internationalen Grünen Woche (GW) öffentlich sichtbar zu stören. Es sollen Messe-Besucher*innen erreicht und die überregionale Medienpräsenz genutzt werden, um weit über die Messe hinaus, möglichst viele Gründe zu thematisieren, mit der herrschenden Form von Landwirtschaft nicht einverstanden zu sein, sich ihr in den Weg zu stellen und Alternativen  aufzubauen. Denjenigen, die vom jetzigen in jeder Hinsicht  ausbeuterischen System profitieren und es verteidigen, soll signalisiert werden, dass sie dabei weder unbeobachtet noch ungestört bleiben.
Das Bündnis „Grüne Woche demaskieren“ mobilisiert zu einer größeren öffentlichen Protestaktion und motiviert darüber hinaus möchten andere Aktive und Gruppen, eigene  Aktionen zu ihren bevorzugten Themenschwerpunkten zu organisieren. Im  Idealfall entsteht am Messegelände ein buntes Ensemble sich ergänzender Aktionen mit unterschiedlichen Blickwinkeln, unterschiedlichen  Handlungsformen und unterschiedlichen Hemmschwellen, so dass sich alle,  die sich beteiligen möchten, in einer oder mehreren der Aktionen  wiederfinden können.
Für ein kraftvolles und wahrnehmbares politisches Signal gegen die  allumfassende Ausbeutung von Tier, Mensch und Umwelt im kapitalistischen System!
http://gruenewoche.blogsport.de

26.-28.12.13, Projektwerkstatt Saasen
Seminar „Ziele, Theorie und offene Fragen bei Veganismus, Tierrechten und -befreiung“
Nichtmenschliche Tiere werden gegenwärtig zu den verschiedensten menschlichen Zwecken benutzt, gequält und getötet: Milliarden von ihnen leiden in Mastanlagen und sterben in immer neuen Mega-Schlachthöfen, werden in Tierversuchslaboren missbraucht oder zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet. Die Empörung über diese Praktiken motiviert die vegane Lebensweise. Auf der Ebene des politischen Aktivismus wird primär gegen die tiernutzenden Industrien gekämpft. Aber lässt sich die Position des Veganismus bzw. der Tierbefreiung überhaupt kohärent begründen und praktisch konsequent umsetzen? Was für theoretische Ansätze gibt es, um sich ergebende Probleme und Dilemmata in Bezug auf den Umgang mit nichtmenschlichen Tieren zu lösen? In einem Wechsel aus Input-Referaten, Diskussionen in Kleingruppen und Fish-Bowl-Runden wollen wir den spannenden Fragen nachgehen – und neue finden. Kostproben (willkürliche Auswahl aus vielen Fragen): Was passiert mit Weißstorch und Laubfrosch, wenn keine Wiesen mehr gebraucht werden? Sind Erbsen wirklich vegan, wo doch auf dem Acker viele Tiere getötet oder zumindest vertrieben werden? Was ist mit den Fliegen auf der Windschutzscheibe von Autos, deren Leichen auch viele VeganerInnen gedankenlos mit einem Druck auf die Spülmittelspritze zur Seite wischen? Wie müsste eine Kreislauflandwirtschaft ohne Tiere aussehen?
Beginn ist am Donnerstag um 18 Uhr mit einem freegan-veganen Büffett, um 20 Uhr folgt ein Film über widerliche Jagdsafaris.
Wo?: Saasen bei Reiskirchen in Hessen. Ist weit weg, lohnt sich aber! Von der Antispe fahren Leute hin, wenn ihr mit wollt und wir zusammen fahren, wird es günstiger.
Wann?:
26.12.13 18 Uhr -28.12.13

Proteste gegen den Dresdner Weihnachts-Circus
Wann?:
18.12.13 um 17:30
04.01.14 um 14:00 und 18:30
Wo?:
Volksfestgelände/Pieschener Allee, Marienbrücke, Altstadtseite

Donnerstag, 5.12.13, WUMS e.V.
Vorstellung beim Vernetzungabend politischer Initiativen und Projekte in Dresden u.a. für Erstsemester zur Orientierung
Wo?: im WUMS, Columbusstraße 2, Dresden Löbtau
Wann?: ab etwa 19 Uhr

Dienstag, 3.12.13, Kukulida
Vortrag und Diskussion „Gegen (Anarch)ismen, für wilde Anarchie“
Eine Suche nach verlorenem und Verlierer*innen der Anthropozentrik.

Was haben Anarchismus, Marxismus und Kapitalismus gemeinsam? Das Berufen auf Fortschritt als treibendem Motor (!) menschlicher Ent-wicklung. Es gibt jenseits der Denke des Anthropozentrismus eine erstaunliche Vielfalt an Lebensformen, die wesentlich mehr Potential an Selbstbestimmung aufweisen als die prävalente Lebensform. diese zähmt Pflanzen und Tiere ebenso wie das Land – und den Menschen selbst. Der Mensch wird aus einer solidarischen Gemeinschaft herausgerissen, um von einer durch Uniformität und Gesetze zusammengehaltenen Gesellschaft abhängig zu sein. wir stellen Thesen vor, die die Dogmen der Demokratie, des Humanismus und der daraus resultierenden Fortschrittsgläubigkeit von ihrer gewaltvollen Seite zeigen, die das ungezähmte und unberechenbare nicht zulassen kann. Zur Diskussion dieser Thesen wird ausreichend platz sein. Auf Phrasendreschen haben wir keine Lust.
Ein Aufruf zur Entkolonialisierung des Denkens und Fühlens. In Solidarität mit denen, die sich Fortschritt und Zähmung verwehren.
Wo?: Kululida, Martin-Luther Straße 1
Wann?: Dienstag, 3.12.13, 19 Uhr
Von und mit Personen u.a. Antispe Dresden und Tierrechtsgruppe Dresden

Termine unserer Treffen bitte unter Kontakt anfragen.