Mensch-Tier-Hierarchien im Namen der Tierrechte

Kritik an den Projekten „Animal First“ und „Non Humans First“

Menschenverachtende, diskriminierende und andere problematische Ansichten von Menschen, die sich für Tierrechte einsetzen, werden erfreulicherweise immer wieder thematisiert. Denn Tierrechte werden zunehmend nicht nur instrumentalisiert, um eine Ideologie anschlussfähiger zu machen und neue Sympatisant_innen und Aktivist_innen zu gewinnen, wie beispielsweise von rechtsextremistischen Personenkreisen. Es gibt auch Gruppen, die sich in erster Linie für Tierrechte einsetzen, sich aber nicht von rechtslastigen und anderen diskriminierenden Strömungen distanzieren und mit ihnen zusammen arbeiten oder auftreten. Entweder weil sie sich nicht darüber informieren oder nicht dafür interessieren und es ihnen schlicht egal ist, mit wem sie kooperieren. Damit tolerieren sie jedoch menschenverachtende Einstellungen und tragen mit dazu bei, diese selbst zu verbreiten und anschlussfähiger zu machen.

Eine Reaktion auf eine solche Entwicklung stellt der Offene Brief der Gruppe „Tierbefreiung Frankfurt“ an die Organisation „Animal First“ dar, die für ihre Selbstdarstellung unpolitisch zu sein, für menschenverachtende Äußerungen und ihre Zusammenarbeit mit und Verteidigung von Menschen kritisiert werden, die selbst rassistisch auftreten oder mit Rassisten kooperieren.
http://www.tierbefreiung-frankfurt.org/blog/2015/07/offener-brief-an-animal-first/

Ein längerer Text, der bereits 2013 auf dem Blog der The Academic Abolitionist Vegan erschien und diesen Sommer in deutsch auf der Seite von „Tierrechte Aachen“ veröffentlicht wurde, kritisiert das „Non Humans First“-Projekt. Dieses kann beispeilhaft für Strömungen stehen, durch deren Aktivitäten Menschen physisch oder psychisch verletzt werden können, wenn innerhalb dieser die Überzeugung vorherrscht, den Kampf für Tiere als nicht nur vorrangig vor anderen Themen zu betrachten, sondern als ausschließliches Ziel zu sehen, für das sämtliche Methoden in Frage kommen, die auf Tierleid aufmerksam machen.
Auf dem Blog www.academicabolitionistvegan.blogspot.ie finden sich viele weitere spannende Texte, die international Entwicklungen kritisieren, in denen es vorrangig um Veganismus und
Tierrechte geht, die intersektionelle Ansätze verfolgen und eine kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Unterdrückungs- und Ausbeutungsformen fördern: http://tierrechte-aachen.de/2015/07/13/no-nonhumans-first_de.html

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